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Shirin Hosseini, Kristin Michaelsen-Preusse and Martin Korte
Zusammenfassung:
Atemwegsviren stellen eine große Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier dar und sind eine der Hauptursachen für weltweite schwere Pandemien. Obwohl das primäre Zielgewebe dieser Viren die Lunge ist, können sie bei Mensch und Tier akute oder langfristige neuropathologische Manifestationen auslösen. Bereits nach der Spanischen Grippe (1918/20) gab es zahlreiche Belege dafür, dass neurologische Erkrankungen durch virale Infektionen der Atemwege ausgelöst werden können, da eine Reihe von Patienten Parkinsonismus, epileptische Anfälle oder verschiedene Formen einer Demenz zeigten. Auch beim jüngsten Ausbruch von COVID-19 leiden die Patienten unter Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder vermindertem Geruchs- und Geschmackssinn, was darauf hindeutet, dass SARS-CoV2 das Zentralnervensystem (CNS) beeinträchtigen könnte. Es konnte gezeigt werden, dass verschiedene respiratorische Virusinfektionen zu schädlichen Komplikationen im CNS führen, und zwar durch eine direkte Invasion des Virus in das Gehirn und/oder indirekte Wege über eine proinflammatorische Zytokinexpression. Daher werden wir in dieser Übersicht Mechanismen diskutieren, wie die beim Menschen am weitesten verbreiteten respiratorischen Viren, darunter Influenza- und Coronaviren, negative Auswirkungen auf das CNS haben können und so eine mögliche Verbindung zur Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen als Langzeitfolge haben.
Keywords: central nervous system; coronavirus; influenza virus; neurodegeneration; respiratory viral infections