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Martin Brüne
Zusammenfassung:
Psychische Störungen sind häufig und scheinen in der Prävalenz weltweit zuzunehmen. Die meisten wissenschaftlichen Ansätze können nicht schlüssig erklären, warum viele psychische Erkrankungen, anders als die meisten körperlichen Erkrankungen, im frühen Erwachsenenalter auftreten, warum Individuen nicht resilienter sind, und warum manche Gene, die für das Auftreten psychischer Störungen disponieren, nicht negativ selektiert worden sind. In diesem Beitrag wird eine evolutionsbiologische Perspektive vertreten, die argumentiert, dass das Risiko für psychische Störungen zum Teil mit der Verschiedenheit anzestraler Lebensbedingungen von heutigen erklärt werden kann. Darüber hinaus lassen sich individuelle Unterschiede im Hinblick auf das Risiko, eine psychische oder psychosomatische Erkrankung zu entwickeln, auf der Basis bindungstheoretischer Ansätze und der „life history theory“ vorhersagen. Diese Einsichten aus dem Blickwinkel der Evolution können dazu beitragen, die Prävention und Therapie psychischer Störungen zu verbessern.
Keywords: attachment; differential susceptibility; geneenvironment interaction; mismatch; vulnerability