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Aktivitäten - Lehrerfortbildung - Nützliche Links für Lehrer - Kleines Sachwörterbuch

Home / Lehrerfortbildung / Nützliche Links für Lehrer / Aktivitäten - Lehrerfortbildung - Nützliche Links für Lehrer - Kleines Sachwörterbuch
Glossar
Abhängigkeit
Zwanghaftes Angewiesensein auf die Erfüllung eines vermeintlichen Bedürfnisses, hier der Einnahme der Substanz (Sucht).
Absolutes Gehör
Absolutes Gehör bezeichnet die Fähigkeit, sich an die Tonhöhe von Schallsignalen unabhängig von einem äußeren Bezugspunkt erinnern zu können. Während nur etwa 1% der Menschen über ein absolutes Gehör verfügen, wurde es bei Vögeln und Säugetieren wiederholt nachgewiesen.
Azetylcholin
Botenstoff, der an den übertragungsstellen zwischen bestimmten Nervenzellen ausgeschüttet wird und dem bei der Gedächtnisbildung eine besondere Rolle zukommt. Er ist bereits in Frühphasen der Alzheimerschen Erkrankung vermindert, so dass versucht wird, therapeutisch in seinen Stoffwechsel einzugreifen und ihn damit besser verfügbar zu machen.
Affektivität
Einheit des Gefühls- und Gemütslebens mit Stimmungen, Emotionen und Trieben; die Amygdala bestimmt die Tönung des Erlebens und des Erlebten, und stellt u.U. eine Persönlichkeitsvariable dar.
Akinese
Hauptsymptom bei der Parkinsonschen Erkrankung. Ist durch eine verlangsamte Einleitung und Ausführung aller Bewegungen gekennzeichnet.
Aktionspotential
In erregbaren Zellen (z. B. Neuronen oder Muskelzellen) findet man sehr schnelle änderungen des elektrischen Potentials über der Zellmembran. Dieses Ereignis wird Aktionspotential genannt. Das Aktionspotential setzt sich entlang der Zellmembran fort und veranlasst, dass die Zelle ihrerseits Botenstoffe freisetzt. In der nächsten Zelle wird dann ebenfalls ein Aktionspotential ausgelöst. Aktionspotentiale gewährleisten so die schnelle Informationsweitergabe entlang der Nervenbahnen.
Alzheimer-Amyloid
Für die Alzheimersche Erkrankung typische abnorme Eiweißablagerung im Gehirn, die möglicherweise zum fortschreitenden Untergang von Nervenzellen beiträgt.
Alzheimersche Krankheit
Erkrankung des Gehirns in meist höherem Lebensalter, bei der es zum weiträumigen Absterben von Nervenzellen und schädlichen Eiweißablagerungen im Gehirn kommt. Im Verlauf der Krankheit treten sich verstärkende Gedächtnisprobleme und Verwirrtheitszustände auf.
Amygdala
Kerngebiet des Temporallappens, mit zentraler Bedeutung für die Steuerung des Gefühlslebens, vor allem der Steuerung emotionaler Aufmerksamkeit und Erinnerung.
Amygdalahippokampektomie (selektive)
Epilepsiechirurgisches Verfahren, bei dem ausschließlich die mittelliniennahen Strukturen in der Tiefe des Schläfenlappens (Amygdala , Hippocampus ) auf einer Seite entfernt werden. Da viele operativ behandelbare Epilepsien ihren Ursprung in diesen Strukturen haben, wird dieses schonende Verfahren zunehmend häufiger angewendet.
Anfall, epileptischer
Motorische Automatismen (Krämpfe, Zuckungen) oder sensorische Fehlempfindungen, häufig einhergehend mit Bewusstseinsverlusten, in der Folge einer im EEG nachweisbaren krankhaften Synchronisation der elektrischen Aktivität großer Nervenzellverbände im Gehirn. Bei wiederholt auftretenden, unprovozierten Anfällen spricht man von einer Epilepsie.
Angiogenese
Neubildung von Blutgefässen
Angsterkrankung
Psychische Störung, bei der eine generalisierte, elementare Angst im Vordergrund steht, ohne dass eine objektiv bedrohliche Situation vorliegt (Angstneurose).
Anteil Erbe - Umwelt
In Prozentzahlen wiedergegebener Anteil der genotypischen oder umweltbedingten Varianz an der Gesamtvarianz eines Merkmals in einer Population.
Apoptose
Beschreibt eine charakteristische Art des Zelltodes, der durch typische Veränderungen der Gestalt einer Zelle und ihrer Bestandteile gekennzeichnet ist, u.a. Schrumpfung des Zellkerns und Zerfall der Zelle in einzelne Bestandteile. Diese Form des Zelltodes tritt typischerweise bei natürlichem Zellverlust während der Entwicklung des Körpers und der Organe auf.
Aspirin
Wird seit dem Beginn des 20. Jahrhundert synthetisiert, ursprünglich von der Fa. Bayer. Chemische Bezeichnung: Acetyl-Salicylsäure. Eine ähnliche Substanz kommt in der Weidenrinde vor und wurde in der Volksmedizin zur Bekämpfung von Entzündungen und zur Schmerzstillung verwendet. Aspirin ist eines der am weitesten verbreiteten entzündungshemmenden Schmerzmittel.
Astrozyten
Sternförmige Gliazellen, welche die Blut-Hirnschranke aufbauen.
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom
Psychische Erkrankung, die vor dem 5. Lebensjahr auftritt und bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben kann, und die sich durch Konzentrationsstörung, starke Gefühlsschwankungen und Bewegungsunruhe auszeichnet ("Zappelphilipp").
Autismus, frühkindlicher
Entwicklungssörung, die sich vor dem 3. Lebensjahr bemerkbar macht und die durch extreme "Abkapselung" von der Umwelt und durch eingeschränkte, sich wiederholende Verhaltensmuster gekennzeichnet ist.
Autoimmunreaktion
Entzündungsreaktion, die sich irrtümlich nicht gegen Fremdbestandteile (wie Bakterien und Viren), sondern gegen körpereigene Gewebe richtet.
Axon
Ein schlauchförmiger, langer Fortsatz, der normalerweise vom Zellkörper von Nervenzellen ausgeht. In der Zellmembran des Axons sind Natrium- und Kaliumkanäle eingelagert. Diese sorgen für die Entstehung und Weiterleitung des Aktionspotentials im Axon. Ein Axon kann sich vielfach verzweigen, und so eine Vielzahl nachgeschalteter Nervenzellen erreichen. Das Axon endet in einer oder mehreren Synapse(n), an dem das elektrische Signal dann wieder in ein chemisches Signal umgewandelt und dem Dendriten anderer Nervenzellen "mitgeteilt" wird.
Behavioristen
Eine Gruppe von vor allem amerikanischen Verhaltensforschern, die jegliches Verhalten als gelernt ansahen.
Bewegungsinduktionstraining
Ein Verfahren, bei dem Patienten nach Schlaganfällen, bei denen auf einer Körperseite Bewegungseinschränkungen auftreten, lernen, durch Ruhigstellung der gesunden Seite und Verhaltenstraining die betroffene Seite wieder zu aktivieren.
Bewegungskoordination
Das Kleinhirn erhält sowohl Informationen über die Stellung des Körpers im Raum als auch Kopien der Bewegungsbefehle, die das Grohirn an den Bewegungsapparat gibt. Gegebenenfalls werden dann Korrekturen im Bewegungsablauf veranlasst.
Bewusstes Sehen
Der größte Teil der Informationsverarbeitung im Gehirn läuft unbewusst ab. Das bewusste Sehen, das uns die bewegte, dreidimensionale, bunte Sehwelt vermittelt, ist auf bestimmte Strukturen und/oder Verarbeitungsprozesse angewiesen und kann durch Verletzungen ganz oder teilweise verloren gehen.
Bewusstsein
Ein Gehirnzustand, der mit subjektivem Erleben verbunden ist. Ist aus mehreren unterschiedlichen Bewusstseinszuständen zusammengesetzt und an die Aktivität der Großhirnrinde gebunden. Jedoch sind zahlreiche Gehirnzentren auerhalb der Grohirnrinde am Auftreten von Bewußtsein beteiligt, vor allem der Hippokampus und Zentren des limbischen Systems.
Bioelektrizität
s. Tierische Elektrizität
Blätterpapillen
Man unterscheidet drei Typen von Geschmackspapillen mit unterschiedlicher Verteilung auf der Zungenoberfläche (Pilzpapillen, Blätterpapillen und Wallpapillen). Die Blätterpapillen findet man am hinteren Seitenrand der Zunge; 15-20 Papillen; je ca. 50 Knospen.
Blindsehen
Aus dem Englischen ('Blindsight') kommende Bezeichnung der nicht-reflexiven Sehfunktion, die in rindenblinden Anteilen des Gesichtsfeldes nachgewiesen werden können, obwohl der Patient die visuellen Reize, auf die er reagiert, nicht bewusst sehen kann.
Blut-Hirnschranke
Schrankeneffekt, der durch Gliazellen erzeugt wird, um ein ungewolltes Eindringen schädlicher Substanzen vom Blutkreislauf in die Gehirnflüssigkeit zu verhindern. Bei Vergiftungen oder in Bereichen von Tumoren wird diese Schranke durchbrochen.
Botenstoffe
s. Neurotransmitter
BSE
Bovine Spongiforme Enzephalopathie, schwammartige Hirnerkrankung beim Rind, landläufig "Rinderwahnsinn" genannt, wurde 1985 erstmals in Grobritannien festgestellt.
Cerebellum
s. Kleinhirn
Cochlea
(Hörschnecke) Die Cochlea ist ein schlauchförmiges Organ, das wie ein Schneckenhaus aufgerollt ist. Die menschliche Cochlea hat zweieinhalb Windungen.
Computertomographie
Apparatives Verfahren zur Schädeluntersuchung, mit dem es möglich ist, ohne ™ffnung des Schädel (nicht-invasives Verfahren) Strukturveränderungen im Gehirn wie Schrumpfungen, abnorme Ablagerungen oder Gefäveränderungen sichtbar zu machen.
Cortisches Organ
Das Corti-Organ ist das Sinnesfeld des Hörorgans. Es sitzt auf der Basilarmembran und enthält die Rezeptorzellen (Haarzellen), die in Stützzellen eingebettet sind. Der Mensch besitzt drei Reihen äuerer sowie eine Reihe innerer Haarzellen.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
(CJD/CJK) schwammartige Hirnerkrankung beim Menschen, wurde in den 20er Jahren erstmals von den beiden deutschen Medizinern Creutzfeldt und Jakob beschrieben.
Das Unbewusste
Alle Gehirnzustände, die nicht subjektiv erlebt und berichtet werden können. Hierzu gehören unbewusste Wahrnehmungen, aktuell nicht gegenwärtige Teile des Gedächtnisses, alle Hirnvorgänge auerhalb der assoziativen Grohirnrinde und alles, was das Gehirn vor Ende des dritten Lebensjahres erlebt hat.
Dendriten
Stark verzweigter Bereich der Nervenzellen, dessen Fortsätze eine Art Antennenfunktion für die Aufnahme elektrischer Impulse von anderen Zellen haben.
Depression
Phasenhaft auftretende psychische Erkrankung, deren Hauptsymptome die traurige Verstimmung sowie der Verlust von Freude und Interesse ist.
Dopamin
Ein Botenstoff (Neurotransmitter) des Gehirns, der wichtig für Motorik, Lernen und Motivation ist. Störungen in der Funktion dieses Transmitters spielen eine Rolle bei vielen Erkrankungen des Gehirns, wie Schizophrenie, Depression, Parkinsonsche Krankheit, oder Substanzabhängigkeit.
Droge
Ursprünglich eine Bezeichnung für getrocknete Arzneipflanzen; umgangssprachlich werden darunter allerdings Substanzen verstanden, deren Konsum zu Abhängigkeit führen kann. Oft bezeichnet man damit nur die in unserer Gesellschaft illegalen Substanzen (wie Heroin oder Cocain); in Bezug auf die Abhängigkeitswirkung müssten aber auch "soziale Drogen" wie Nikotin oder Alkohol dazugerechnet werden.
Echoortung
Orientierung mit Hilfe von Rufechos bei Fledermäusen, Delfinen und einigen Vogelarten; die Information über die Umwelt steckt dabei in der Zeit, die zwischen der Signalaussendung und dem Eintreffen des Echos verstreicht und den Veränderungen, die das Signal bei der Reflexion an Gegenständen erfährt.
EEG
s. Elektroenzephalographie
EKP
Ereigniskorrelierte Potentiale. Elektrische Hirnaktivität, die bei bestimmten externen und internen Ereignissen immer wieder in gleicher Form auftritt. Wird aus dem EEG durch spezielle Mittelungsverfahren ermittelt.
Elektroenzephalographie
(EEG) Von Hans Berger in den 1920er Jahren eingeführte Untersuchungsmethode zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns (Hirnströme) an der Kopfoberfläche oder mittels implantierter Elektroden im Gehirn selbst. Die Zeitauflösung liegt im Millisekundenbereich.
Engramm
Neuronale Entsprechung von Gedächtnisinhalten. Es wird vermutet, dass Lernprozesse auf Veränderungen der Wirksamkeit synaptischer Verbindungen beruhen.
Entzugserscheinungen
(Entzugssymptome) Reaktionen, die nach Absetzen bzw. Nachlassen der Wirkung einer Substanz auftreten können. Das Absetzen vieler, aber nicht aller "Drogen" führt zu substanzspezifischen und oft vielfältigen Entzugserscheinungen (Entzugssyndrom), die als äusserst aversiv erlebt werden und die der Konsument - meist durch weiteren Konsum - zu meiden oder zu lindern versucht. Entzugserscheinungen können auch konditioniert, also gelernt sein; so können Reize, die für den früheren Substanzkonsum typisch waren, auch bei einem jahrelang abstinenten Süchtigen noch Entzugserscheinungen und das Verlangen nach der Substanz hervorrufen. Man spricht hierbei von einem "Suchtgedächtnis".
Epidemiologie
Lehre von den Ursachen und der Verbreitung von Krankheiten. Epidemiologie untersucht die Verteilung, die physiologischen Variablen, die ursächlichen Faktoren und die sozialen Folgen von Krankheiten in Bevölkerungsgruppen.
Epilepsie
Hirnerkrankung, bei der Betroffene wiederholt epileptische Anfälle erleiden. Viele Hirnerkrankungen erhöhen das Risiko, zusätzlich auch noch an Epilepsie zu erkranken. 70% der Erkrankten können heute hervorragend durch Medikamente behandelt werden. Epilepsiechirurgie und Vagusnerv-Stimulation können bei medikamentös ungenügend behandelbaren Patienten sehr gute Erfolge erzielen.
Epilepsiechirurgie
Behandlung der Epilepsie durch chirurgische Entfernung derjenigen Hirnregion, von der die epileptischen Anfälle ausgehen (sog. Anfallsherd). Voraussetzungen sind eine umfangreiche diagnostische Abklärung im Hinblick auf die Epilepsie und der Ausschluss möglicher neuer Funktionsstörungen infolge der Hirnoperation (z.B. Gedächtnisstörungen).
Erbanlagen
Gesamtheit der in der befruchteten Eizelle vorhandenen Information, die beim Entwicklungsprozess zur Entfaltung kommt und die Eigenschaften des entstehenden Organismus innerhalb einer gewissen Reaktionsnorm bestimmt.
Evolution
Theorie in der Biologie, die postuliert, dass die verschiedenen Typen von Pflanzen und Tieren von anderen, zuvor existierenden Typen abstammen.
fMRT
Funktionelle Magnetresonanztomographie. Verfahren zur Messung funktioneller Veränderungen von Organen, z.B. des Gehirns, mittels der Magnetresonanztomographie. In der Hirnforschung wird besonders häufig der BOLD- (blood oxygen level dependent) Kontrast verwendet, der das unterschiedliche magnetische Verhalten oxygenierten und deoxygenierten Hämoglobins nutzt.
GABA
Neurotransmitter, der bei der Informationsübertragung zwischen Neuronen an deren Synapsen als Botenstoff dient.
Gedächtnissprechstunde
Informations- und Beratungsstelle für Patienten und deren Angehörige, in der erfahrene Fachärzte notwendige diagnostische und therapeutische Maßnahmen einleiten und Beratung und Unterstützung für die Betreuung und Pflege der Patienten gewähren.
Gehirn
Das Gehirn ist aus zwei verschiedenen Zelltypen aufgebaut, den Neuronen und den Gliazellen.
Gehirn-Computer-Kommunikation
Methode, bei der man durch Training des Gehirns Signale erzeugt, mittels derer man einen Computer bedienen kann.
Geruchssinn
Die Fähigkeit, Gerüche wahrzunehmen. Meint auch alle Komponenten des Nervensystems, die an der Aufnahme und Verarbeitung der Geruchsinformation beteiligt sind.
Geschmacksknospen und -papillen
Die Geschmackssinneszellen sind in Gruppen von 10-50 zusammen mit Stützzellen und Basalzellen in Geschmacksknospen organisiert. Die Knospen sind grubenartig eingesenkt, dadurch entsteht ein flüssigkeitsgefüllter Porus, in den die Mikrovilli der Sinneszellen hineinragen. Sie sind in den Geschmackspapillen gruppiert.
Geschmackssinneszellen
Modifizierte Epithelzellen mit apikalem Mikrovilli-Saum; durch tight-junctions mit Nachbarzellen verbunden; werden ständig ersetzt (Lebensdauer: ca. eine Woche). Die Geschmackszellen sind sekundäre Sinneszellen (ohne Axon); Innervation durch afferente Fasern; einzelne Sinneszelle kann von verschiedenen Axonen innerviert werden. Die afferenten Neurone des VII. und IX Hirnnerven projizieren zur Schaltstelle im Nucleus tractus solitarius in der Medulla oblongata.
Glatiramer Azetat
Synthetisches Eiweißgemisch, das für die prophylaktische immunmodulierende Therapie der Multiplen Sklerose eingesetzt wird.
Gliazellen
Das menschliche Gehirn besteht zu ca. 90 % aus Gliazellen und nur zu ca. 10 % aus Neuronen. Gliazellen wurden lange Zeit als die inaktiven Elemente des Gehirn, als "Nervenkitt" bezeichnet. Heute weiss man hingegen, dass die verschiedenen Typen von Gliazellen (Astrozyten, Oligodendrozyten und Mikrogliazellen) klar definierte Aufgaben im Nervensystem erfüllen. So reagieren sie z. B. auf Krankheitserreger, spielen eine wichtige Rolle bei der Ernährung der Nervenzellen oder isolieren Nervenfasern.
Glutamat
Aminosäure, die einerseits ein Bestandteil von körpereigenen Eiweissen ist und andererseits als einer der wichtigsten überträgerstoffe an Nervenendigungen im Gehirn fungiert.
Grosshirnrinde
s. Kortex
Grundlagenforschung
Forschung, die nicht auf praktische (z.B. medizinische) Anwendung ihrer Ergebnisse ausgerichtet ist. Es hat sich bisher immer wieder gezeigt, dass erst ein verbessertes Verständnis der Grundlagen spätere praktische, auch medizinische Anwendungen ermöglicht hat.
Gustatorische Signaltransduktion
Geschmackssinneszellen reagieren auf adäquate Geschmacksreize mit einer Depolarisation, einem Anstieg der intrazellulären Kalzium-Konzentration und der Freisetzung von Neurotransmittern für die Aktivierung der afferenten Nervenfasern. Je nach Geschmacksmodalität unterschiedliche Mechanismen der chemo-elektrischen Signalumwandlung. Salzig: Erhöhte Na+-Konzentration und apikale Na+-Kanäle verursachen eine Depolarisation. Sauer: änderung der Membranpermeabilität durch Protonisierung von Kanalproteinen. Süss, Bitter, Umami: jeweils charakteristische G-protein-gekoppelte Rezeptoren Signaltransduktion durch intrazelluläre Reaktionskaskaden (second messenger).
Haarzellen
Die Haarzellen sind die Rezeptorzellen des Hörorgans. Sie werden deshalb so bezeichnet, weil sie an ihrem oberen Ende haarähnliche, submikroskopische Fortsätze, die Stereozilien (Sinneshärchen) besitzen.
Habituation
Gewöhnung an einen wiederholt auftretenden Reiz stellt eine einfache Form von Lernen dar.
Halluzination
Als real empfundene Wahrnehmung von Ereignissen oder Objekten in der Aussenwelt, die in Wirklichkeit nicht vorhanden sind. Diese Fehlwahrnehmung beruht auf selbsterzeugter neuronaler Aktivität und kommt bei einer Vielzahl neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen, aber auch unter dem Einfluss von Drogen vor.
Hippokampus
Ein Teil des Grosshirn mit einer nach innen gerollten Form ähnlich einem Seepferdchen - daher der Name. Der Hippokampus ist an Lernvorgängen und am Gedächtnis beteiligt. Teil des Limbischen Systems.
Hören
Hören und Sprechen sind die wichtigsten Kommunikationsmittel des Menschen. Das Gehör ist für die menschliche Sprache und ihre Entwicklung verantwortlich.
Hörkortex
Oberste Station der sog. Hörbahn, die von Innenohr und Hörnerv ausgehend über mehrere Schaltstationen im primären Hörkortex der Grosshirnrinde endet. Der primäre Hörkortex verteilt Informationen an umliegende Hörkortexfelder, die auf Mustererkennung spezialisiert sind.
Ich, Ich-Gefühl
Ein Bewusstseinszustand, der sich aus verschiedenen Teilzuständen (Erlebnis-Ich, Körper-Ich, autobiographisches Ich, Autorschafts-Ich, sprachlichesIch usw.) zusammensetzt. Diese sind eng mit der Aktivität unterschiedlicher Bereiche der Grosshirnrinde verbunden und entstehen im Laufe der kindlichen Entwicklung parallel zur Ausreifung dieser Bereiche.
Immersion
Eintauchen in eine virtuelle Realität, ohne diese von der tatsächlich vorhandenen Wirklichkeit unterscheiden zu können.
Immunsuppressiva
Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, um z.B. Abstossungsreaktionen (nach Transplantation) und Autoimmunreaktionen zu unterdrücken.
Infarkt
Zerstörung von Hirngewebe durch Mangeldurchblutung bei Schlaganfall.
Innenohr
Das Innenohr besteht aus zwei Hauptteilen. Die Cochlea (Hörschnecke) ist für die Schallverarbeitung, das vestibuläre Labyrinth (Gleichgewichtsorgan) für den Gleichgewichtssinn zuständig.
Instinkthandlung
Verhaltensweise, die stereotyp und ohne gelernte Komponenten ablaufen kann - bei ausbleibenden auslösenden Reizen auch im "Leerlauf", als "spontane Entladung". Instinkthandlungen sind angeboren.
Interferon-beta
Ein Zytokin (= Botenstoff des Immunsystems), das für die Therapie der Multiplen Sklerose eingesetzt wird.
Ionenkanal
Diese sind in die Zellmembran von Nervenzellen und auch allen anderen Zellen im Körper eingelagert. Sie ermöglichen den übertritt elektrisch geladener Teilchen, den Ionen, über die Zellmembran. Sie können somit das Membranpotential einer Zelle beeinflussen, und ein Aktionspotential hervorrufen. Eine Vielzahl verschiedener Ionenkanäle sind bekannt. Normalerweise weisen Ionenkanäle eine spezifische Durchlässigkeit nur für eine Art von Ionen, z.B. für Natriumionen oder für Kaliumionen, auf. Diese werden entsprechend als Natriumkanäle oder Kaliumkanäle bezeichnet.
Ischämie
Mangeldurchblutung im Gehirn z.B. beim Schlaganfall
Kalzium
Neben dem Aufbau von Knochen spielt Kalzium vor allem bei der Regulation der Informationsübertragung an Nervenendigungen eine zentrale Rolle. Weiterhin reguliert es den Zellstoffwechsel mit seinen vielfältigen biochemischen Reaktionsketten.
Kernspintomographie
Bildgebendes Verfahren unter Ausnutzung der Kernspinresonanz von Wasserstoffatomen nach Anlegen von starken Magnetfeldern zur Darstellung der Gewebe von Gehirn (zerebral) und Rückenmark (spinal). Damit lassen sich die Strukturen von Gehirn und Rückenmark ohne Röntgenstrahlen detailliert darstellen (s. auch Magnetresonanztomographie und Computertomographie). Die funktionelle Kernspintomographie ist ein Verfahren, mithilfe dessen man über Veränderung des lokalen Hirnblutflusses und des lokalen Sauerstoffgehalts die Aktivität von Hirnzentren bei ungeöffnetem Schädel von Menschen und Tieren messen kann. Dieses Verfahren ist besonders wichtig bei der überprüfung des Zusammenhangs von Bewusstseinszuständen und Hirnprozessen.
Kleinhirn
(Cerebellum) Zentrum der Bewegungskoordination, die grösstenteils unbewusst abläuft. Patienten mit Kleinhirnschädigungen haben Schwierigkeiten, flüssige, gut koordinierte Bewegungen auszuführen.
Kleinhirnrinde
äusserer Bereich des Kleinhirns, der aus drei Schichten besteht. Die innerste und mittlere Schicht enthalten Nervenzellkörper, während die dritte Schicht von Nervenzellfortsätzen durchzogen wird.
Kognitive Prozesse
Informationsverarbeitende Vorgänge im Gehirn, die zu folgenden Leistungen befähigen: Wahrnehmen, Empfinden, Erinnern, Denken, Entscheiden, Planen und Bewerten.
Kompetenznetz Parkinson
Eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Institution, die sich mit der Vernetzung von Forschung auf unterschiedlichsten Gebieten der Parkinsonschen Erkrankung und der Versorgung von Patienten, die unter dieser Krankheit leiden, beschäftigt.
Kortex
Grosshirnrinde, eine vor allem beim Menschen besonders gross entwickelte Struktur, die nochmals unterteilt werden kann in Bereiche mit unterschiedlicher Funktion, z. B. auditorischer Kortex (Hörrinde), visueller Kortex (Sehrinde) etc.
Kortikale Reorganisation
Veränderung der Funktion und/oder Struktur von Hirnarealen, die mit Wahrnehmung und Bewegungsauslösung zu tun haben.
künstliche neuronale Netze (KNNs)
Mathematisches Modell, mit dem bestimmte Aspekte der Arbeitsweise des menschlichen Gehirns simuliert werden können.
künstliches Neuron
Mathematisches Modell einer einzelnen Nervenzelle.
Kybernetik
(nach Norbert Wiener 1894-1964) Lehre, die sich mit den Gesetzmässigkeiten von Steuerungs- und Regelungsvorgängen in Natur und Technik beschäftigt.
Lernen
Durch Erfahrung bedingte Veränderung einer Verhaltensweise.
Lernfähigkeit
Fähigkeit von Lebewesen, ihr Verhalten aufgrund von Erfahrungen in sinnvoller Weise zu verändern. Zugrunde liegen Veränderungen in den übertragungseigenschaften von Nervenverbindungen.
Limbisches System
Umfasst verschiedene Hirnregionen wie den Hypothalamus, den Hippokampus, den Mandelkern (Amygdala) und das mesolimbische System, die mit dem Entstehen und der Kontrolle von körperlichen Bedürfniszuständen (Schlafen, Essen usw.), Affekten (Wut, Aggressivität usw.) und Gefühlen (Freude, Furcht usw.) zu tun haben. Es arbeitet weitgehend unbewusst, übt aber einen starken Einfluss auf das Bewusstsein aus.
Magnetresonanztomographie
Apparatives Verfahren der Schädeluntersuchung, mit dem es möglich ist, ohne öffnung des Schädels (nicht-invasive Verfahren) Strukturveränderungen im Gehirn wie Schrumpfungen, abnorme Ablagerungen oder Gefässveränderungen sichtbar zu machen. Die funktionelle Magnetresonanztomographie erlaubt die Messung des Hirnstoffwechsels, d. h. Messung der leistungsabhängigen Schwankungen des Sauerstoffgehaltes im Blut. Die räumliche Auflösung liegt bei 2 mm.
Mandelkern
s. Amygdala
Maschinelles Lernen
Teilgebiet der Informatik/Mathematik, das sich mit der Entwicklung von Computerprogrammen beschäftigt, die aus Daten lernen können.
Membranpotential
Jede Nervenzelle ist von einer Zellmembran umgeben. Diese ist für Ionen, die geladenen Bestandteile von Salzen, nicht durchlässig. Die Zellmembran kann daher Ionen auf beiden Seiten der Zelle separieren. Die öffnung eines Ionenkanals führt zum Durchtritt von Ionen durch die Zellmembran und zu einer leichten Verschiebung der Verteilung der elektrischen Ladungen auf beiden Seiten der Zellmembran. Dadurch baut sich ein elektrisches Potential, das Membranpotential, zwischen dem Zellinnern und dem Zellaussenraum auf. Unter Ruhebedingungen beträgt das Membranpotential in Nervenzellen ca. -60 bis -80 mV (Millivolt = Ein Tausendstel Volt).
Migräne
Kopfschmerz, der nur eine Kopfseite betrifft und anfallsweise auftritt. Es gibt verschiedene Formen von Migräne, solche bei denen den Schmerzanfällen bestimmte Anzeichen vorausgehen, z.B. Sehen von farbigen Figuren (Aura). Man spricht dann von klassischer Migräne. Sehr viel häufiger ist die Migräne ohne Aura und eine Form, die ohne Vorboten auf auftritt.
Mikroglia
Gliazellen, die eine wichtige Rolle bei der Eliminierung von schädlichen Substanzen, welche die Blut-Hirn-Schranke überwunden haben, spielen.
Morphin
Schmerzstillende Substanz, die aus dem Opium im Saft des Schlafmohns gewonnen wird. Morphin bindet an spezifische Membranrezeptoren von Nervenzellen, die den Schmerz vermitteln, aber auch von anderen Nervenzellen, die u.a. für die Steuerung der Atmung, die Emotionen verantwortlich sind. Dadurch sind die Nebenwirkungen des Morphins zu erklären. Morphin ist die Grundsubstanz, von der viele potente Schmerzmittel abgeleitet wurden (Opiate).
Motilität
äußere Haarzellen können sich bis zu 20 000 mal pro Sekunde (20 kHz) verkürzen und verlängern. Diese Motilität ist nach dem heutigen Kenntnisstand für die hohe Frequenzselektivität und Empfindlichkeit des Hörorgans verantwortlich.
Motorprotein
Das Motorprotein Prestin der äusseren Haarzellen bedingt deren Motilität. Prestin ist ein spannungssensitives Membranprotein, das dichtgepackt in der Zellmembran der äusseren Haarzelle sitzt und sein Membranareal membranpotentialabhängig verändert.
MRT
Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie. Physikalische Messmethode zur Erstellung von Schnittbildern (Tomogrammen) von Körpern, basierend auf der Kernspinresonanz von Atomkernen in einem Magnetfeld.
Multiple Sklerose
Häufige entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der Myelinscheiden, aber auch Nervenfasern ( Axone) zerstört werden.
Myelin
Fetthaltige Substanz, die aus Schwannzellen (im peripheren Nervensystem) bzw. aus Oligodendrozyten (im Zentralnervensystem) gebildet wird. Beide Zelltypen sind Gliazellen.
Myelinscheide
Isolierschicht um das Axon, die den Verlust von elektrischer Aktivität verhindert.
Narkolepsie
Eine schlafbezogene Erkrankung, deren Kardinalsymptome erhöhte Tagesmüdigkeit und Kataplexie (affektiver Tonusverlust) sind. Verursacht wird die Erkrankung durch einen erworbenen Orexinmangel.
Nervenfaser
Dünne (1 - 20 m Durchmesser) Fortsätze von Neuronen (Nervenzellen), die über einen Meter lang sein können und die in unseren Nerven gebündelt verlaufen. Die Nervenfasern übermitteln entweder Informationen ins zentrale Nervensystem (afferente Nervenfasern) oder Informationen vom zentralen Nervensystem an Muskeln und innere Organe unseres Körpers (efferente Nervenfasern).
Nervenzelle
s. Neuron
Netzwerk
Verknüpfung von Nervenzellen, die dazu dient, die Information miteinander verschalteter Nervenzellen zu verarbeiten. Dabei kann es zur Signalverstärkung oder Unterdrückung kommen.
Neuroendokrinologie
Forschungsgebiet, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen Hormonen und Gehirn befasst.
Neurofibrilläre Tangles
Für die Alzheimersche Erkrankung typische gewundene ("Tangle") fibrilläre Eiweissablagerungen in Nervenzellen, die zu deren Zerstörung führen.
Neuron
Wissenschaftliche Bezeichnung für Nervenzelle. Es ist dies der elementare Baustein von Nervennetzen, ähnlich wie der Transistor im Computer. Nervenzellen empfangen mit ihren Dendriten Signale von vielen tausend anderen Neuronen, verrechnen diese miteinander und senden das Ergebnis als Folge elektrischer Impulse über einen sich verzweigenden Fortsatz, das Axon, an andere Neurone.
Neuropharmakologie
Forschungsgebiet, das die Wirkungen von Medikamenten und Drogen auf das Nervensystem, insbesondere auf die Informationsübertragung durch Neurotransmitter, untersucht.
Neuroprotektion
Schutz der Nervenzelle vor dem Zelltod durch von aussen zugeführte Substanzen ('Neuroprotektiva') oder durch Aktivierung von zelleigenen überlebensprogrammen.
Neuroprotektive Substanzen
Dazu zählen, neben bestimmten Vitaminen und zellschützenden Eiweissstoffen, vor allem Medikamente wie Memantin und Amantadin, die den Kalziumhaushalt der Nervenzellen über eine Verminderung von speziellen überträgerstoffen (Glutamat-Transmitter) kontrollieren.
Neuroprothesen
Technische Schnittstellen zum Nervensystem, die die natürliche elektrische Erregbarkeit von Nervenzellen nutzen, um Fehlfunktionen zu korrigieren oder einen Bereich abgestorbener Nervenzellen zu überbrücken.
Neuroregeneration
Aussprossen von Nervenendigungen und Nervenfortsätzen nach Verletzungen der Nervenzelle oder von Nervenbahnen.
Neurotransmitter
Als Neurotransmitter bezeichnet man Botenstoffe, die von einer Nervenzellen in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und von anderen Zellen an deren speziellen Kontaktstellen auf den Dendriten gebunden werden und damit diese aktivieren. über diese Botenstoffe "sprechen" die Zellen miteinander.
nonREM-Schlaf
Neben dem REM-Schlaf der zweite essentielle Schlafzustand. Zum nonREM Schlaf gehört der Tiefschlaf, an den zu einem wesentlichen Teil die Erholungsfunktion des Schlafes gekoppelt ist.
Nozizeptor
Nervenfaserart, die in fast allen Organen unseres Körpers vorkommt und deren Endigungen durch verschiedenartige mechanische, chemische und thermische gewebeschädigende Reize erregt werden können. Erregung der Nozizeptoren wird ins zentrale Nervensystem übertragen, was zur Schmerzentstehung führt.
Nuklearmedizin
Medizinisches Fach, das Stoffwechselvorgänge mit Hilfe von radioaktiven oder stabilen Isotopen untersucht.
Ohr
Das Ohr ist das empfindlichste Sinnesorgan des Menschen. Es besteht aus dem äusseren Ohr (Ohrmuschel und äusserer Gehörgang), dem luftgefüllten Mittelohr mit den Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) und dem flüssigkeitsgefüllten Innenohr.
Oligodendroglia
(Oligodendrozyten) Das Axon umgebende Gliazellen, die dieses elektrisch isolieren und eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Aktionspotentialen spielen. Bilden die Myelinscheide im Zentralnervensystem.
Optischer Fluss
Der optische Bewegungseindruck, der bei einer Eigenbewegung erzeugt wird, z. B. die Bewegung der durch die Windschutzscheibe eines fahrenden Autos betrachteten Strassenszene.
Orexine
Im lateralen Hypothalamus produzierte Peptide, die an der Regulation des Appetits und des Schlaf-Wach Verhaltens beteiligt sind. Genetisch bedingter oder erworbener Ausfall der Orexinproduktion führt zur Narkolepsie.
Oxidativer Stress
Vergiftung von Eiweissen und Membranen durch das Zellgift Wasserstoffperoxid und dessen Folgeprodukte, die bei einigen biochemischen Reaktionen auch in gesunden Zellen entstehen.
Parkinson-Erkrankung
Durch "Schüttellähmung" treffend charakterisiertes Krankheitsbild. Es handelt sich um eine Erkrankung vor allem des höheren Erwachsenenalters, bei der es zum Verlust einer speziellen Gruppe von Nervenzellen in der "Schwarzen Substanz" im Hirnstamm kommt, die für die Steuerung von Bewegung von besonderer Bedeutung sind. Die Ursache der Erkrankung ist unklar, selten wird eine Parkinson-Erkrankung vererbt.
Penumbra
Randzone um das bei einem Schlaganfall mangelperfundierte Gewebe. Diese Penumbra kann untergehen (d.h. Gewebezerstörung und Funktionsausfall), oder durch Therapie gerettet werden.
Peripheres Nervensystem
Das Nervensystem wird in Zentralnervensystem und peripheres Nervensystem unterteilt. Das periphere Nervensystem umfasst alle Nerven ausserhalb der Rückenmarks und des Gehirns (vegetatives Nervensystem, Nerven in den Gliedmassen usw.). Das periphere Nervensystem besitzt die Fähigkeit zur Regeneration, d. h. nach Verletzungen werden neue Nervenverbindungen gebildet.
Phrenologie
Von dem Anatomen Gall im 19. Jahrhundert begründete Lehre, die davon ausging, dass sich die Eigenschaften und Fähigkeiten eines Menschen (Witz, Tiefsinn, Verbrechertum etc.) über die Gehirnoberfläche auf die Schädelform übertragen und somit der Charakter eines Menschen äusserlich erkennbar ist.
Pilzpapillen
Man unterscheidet drei Typen von Geschmackspapillen mit unterschiedlicher Verteilung auf der Zungenoberfläche (Pilzpapillen, Blätterpapillen und Wallpapillen). Die Pilzpapillen sind über die gesamte Oberfläche verteilt; 200-400 Papillen; je ca. 2-3 Knospen,
Plaque
lichtmikroskopisch sichtbare Ablagerung im Gewebe.
Plastizität
Die Fähigkeit von Nervenzellen, neue Verbindungen miteinander einzugehen. Plastizität ist die Voraussetzung für Lernen und Gedächtnis.
Prestin
Prestin ist das Motorprotein der äusseren Haarzellen, das ihre Motilität bedingt. Prestin ist ein spannungssensitives Membranprotein, das dichtgepackt in der Zellmembran der äusseren Haarzelle sitzt und sein Membranareal membranpotentialabhängig verändert.
Primäre Sehrinde
Eine Verletzung der primären Sehrinde bewirkt den Verlust des bewussten Sehens in dem Teil des Gesichtsfeldes, dessen Abbildung durch die Verletzung zerstört wurde. Nach Verletzung nur einer Hirnhälfte ist in beiden Augen das gegenüberliegende Halbfeld betroffen.
Prion
Proteinaceous infectious particle. Der Begriff dient heute in der Regel als Synonym zur Bezeichnung des infektiösen TSE-Agens.
PrP
Prion-Protein
PrPC
Zelluläre Isoform des PrP; normale, nicht infektiöse, nicht krankmachende Form des PrP. Leicht durch das Enzym Proteinase K abbaubares Prion-Protein.
PrPSc
pathologische, infektiöse Isoform des PrP; tritt ausschliesslich in infizierten Individuen auf und unterscheidet sich nur in der Struktur (Konformation) von PrPC. PrPSc besitzt einen Proteinase K-resistenten Kern, der aufgrund seiner Konformation vor dem enzymatischen Abbau durch Proteinase K geschützt ist. Synonym für: Scrapie-Prion-Protein.
Psychostimulantien
Substanzen, die zu einer Steigerung des Antriebs, der Wachheit, der Wahrnehmung und der (manchmal nur vermeintlichen) Leistungsfähigkeit führen können. Dazu gehören diverse Amphetamintypen, Cocain und die Methylxanthine (wie Coffein).
Psychotrope Substanzen
Stoffe, die über Effekte im Zentralnervensystem auf Erleben und Verhalten wirken.
Querschnittslähmung
Lähmung von Beinen, und/oder Armen sowie wichtiger Nervenbahnen für die Eingeweide (Blase, Darm etc). durch eine (meist traumatische) Schädigung des Rückenmarkes im Hals oder Brust-Lendenwirbel-Bereich.
Reaktionsnorm
Der durch die Erbanlagen gewährte Spielraum für Umweltfaktoren, um die Ausprägung eines Merkmals innerhalb physiologischer Grenzen während des Entwicklungsprozesses zu beeinflussen.
Reflex, unbedingter
Angeborene Reiz-Reaktionskette.
Regeneration
Die Fähigkeit von geschädigtem Gewebe, sich selbst zu reparieren.
REM-Schlaf
Wegen typischer, bei geschlossenen Augen im Schlaf auftretender rascher Augenbewegungen wird dieser essentielle Schlafzustand Rapid Eye Movement Schlaf genannt. Es besteht eine enge aber nicht vollständige Assoziation zum Träumen, weshalb der REM-Schlaf oft auch Traumschlaf genannt wird.
Rennmäuse
(Meriones unguiculatus) In Trockensteppen der Mongolei lebende Mausverwandte, die - ungewöhnlich für Nagetiere - in einem tiefen Frequenzbereich ähnlich dem des Menschen hören. Eines der wichtigsten Tiere für die Hörforschung.
Retinitis Pigmentosa
Mit langsamer Erblindung einhergehende Wucherung der Pigmentzellschicht im Auge, die Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) degenerieren lässt.
Riechrezeptor
Ein Eiweissmolekül, das durch ein Riechrezeptorgen kodiert wird, und mehr oder weniger spezifisch bestimmte Duftstoffe binden kann.
Riechrezeptorzelle
Eine Nervenzelle, die mittels Riechrezeptoren Duftstoffe bindet und dadurch elektrisch erregt, also aktiviert wird. Diese Information leitet die Riechrezeptorzelle ins Gehirn weiter.
Rigor
Häufig ein Symptom bei der Parkinsonschen Erkrankung, sowohl die Beuge- als auch die Streckmuskulatur steht unter einer erhöhten Grundspannung.
Robotik
Forschungsgebiet, das sich mit Fragen zur Mechanik von Sensoren und Aktoren sowie der Entwicklung von Computerprogrammen zur Steuerung von Robotern beschäftigt.
Rudolph Virchow
Berliner Pathologe (1821-1902), der u.a. die These "omnis cellula e cellula" aufstellte: Jede Zelle entsteht aus einer Zelle.
Santaigo Ramon y Cajal
Anatom aus Madrid (1852-1934), Nobelpreis für Medizin 1906. Es gelang ihm als erstem, mit Hilfe der Silberimprägnatation, Neurofibrillen darzustellen.
Schädel-Hirn-Trauma
Verletzung des Gehirns oder Rückenmarkes.
Schall
Der adäquate Reiz für das Ohr ist der Schall. Die Frequenz des Schalls wird in Hertz (Hz, Schwingungen pro Sekunde) gemessen.
Schizophrenie
Form einer psychischen Sörung, die durch ein Nebeneinander von gesunden und krankhaft veränderten Erlebens- und Verhaltensweisen gekennzeichnet ist, wie z.B. Denkstörungen, Wahn, Sinnestäuschungen, Autismus, Ich-Erlebensstörungen, affektiven Störungen. Tritt meist erstmals in jugendlichem Alter auf.
Schlaganfall
Durchblutungsstörungen oder auch Blutungen in bestimmte Gehirngebieten, häufig durch Gefäverschluss, führen zum Absterben von Gehirnzellen. Die Folgen richten sich nach Ausmass und Lage des betroffenen Gebietes, und haben Lähmungen, Sprachstörungen und Koma zur Folge.
Schmecken
Subjektive Geschmacksempfindung resultiert aus der Summe von oral-pharyngealen Reizen bei der Nahrungsaufnahme, die neben gustatorischen und olfaktorischen auch mechanische und thermische Reize umfasst. Gustatorische Empfindungen werden durch die Interaktion von wasserlöslichen Substanzen mit distinkten Arealen der Zunge ausgelöst. Es werden fünf Grundqualitäten des Geschmacks unterschieden: süss- sauer- salzig- bitter- umami. Viele Geschmacksreize haben eine Mischqualität; setzen sich aus mehreren primären Geschmacksempfindungen zusammen. Die subjektive Geschmacksempfindung wird stark von olfaktorischen Komponenten mitbestimmt.
Schmerz
Der "normale" (physiologische) Schmerz entsteht auf Reizung der Nozizeptoren durch gewebeschädigende Reize. Von pathologischem Schmerz spricht man hingegen, wenn Nozizeptoren durch Entzündungsprozesse im Körper erregt werden, oder der Schmerz durch eine direkte Schädigung von Nervenstrukturen ausgelöst wird. Die medizinische Behandlung des Schmerzes dient meist der Bekämpfung von pathologischem Schmerz.
Schmerzhemmsysteme
Im zentralen Nervensystem finden sich Gruppen von Nervenzellen, deren Aufgabe es ist, die übermittlung von schmerzerzeugenden Erregungen zu hemmen. Es gibt verschiedene solcher Hemmsysteme, das wichtigste besteht aus Neuronen, die Endorphine, körpereigene opiatartige Substanzen, enthalten.
Schwann-Zellen
Das Axon umgebende Gliazellen, die dieses elektrisch isolieren und eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Aktionspotentialen spielen .
Scrapie
TSE-Erkrankung bei Schafen, selten Ziegen, auch Traberkrankheit genannt. Kommt vor allem in Grossbritannien vor. Scrapie ist bei Schafen (Ziegen) hochansteckend. Eine übertragung auf den Menschen konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Sehsystem
Alle Teile des Gehirns, die Seheindrücke verarbeiten. Das im Auge aufgenommene Bild wird über den Sehnerv gleichzeitig an eine ganze Reihe von Hirngebieten geleitet, die unterschiedliche Verarbeitungsleistungen erbringen. In der Grosshirnrinde erfolgt die Verarbeitung von Sehinformation im Wechselspiel von mehr als 30 getrennten Untereinheiten, zwischen denen viele Vorwärts-, Rückwärts- und Querverbindungen bestehen. Die visuellen Rindengebiete nehmen mehr als 30% der Hirnrinde ein und liegen vorwiegend im hinteren Bereich des Gehirns.
Sensitivierung
Verstärkung der Wirkung von psychotropen Substanzen bei wiederholter Einnahme. Gegenteil von Toleranz beim Konsum von Drogen.
Serotonin
Neurotransmitter, der bei der Informationsübertragung zwischen Neuronen an deren Synapsen als Botenstoff dient.
Signalverarbeitung
Ein Signal (z. B. ein Duftstoff) wird durch eine Rezeptorzelle des betreffenden Sinnes (z. B. der Geruchssinn) detektiert. Diese Rezeptorzelle gibt ihre Information an verschiedene nachgeschaltete Nervenzellen weiter. Dabei wird das Eingangssignal modifiziert, z.B. verstärkt, abgeschwächt, gebündelt, je nach den Eigenschaften der nachgeschalteten Nervenzellen.
Soma
Als Soma bezeichnet man den Zellkörper einer (Nerven-)zelle, in dem der Zellkern mit dem Erbmaterial sitzt.
Split brain
("geteiltes Gehirn", Callosotomie) Im Rahmen der Epilepsiechirurgie heute zunehmend seltener eingesetztes Verfahren, bei dem der sog. Balken (Corpus callosum), der die beiden Grosshirnhälften miteinander verbindet, durchtrennt wird, um das überspringen epileptischer Anfallsaktivität von einer auf die andere Seite zu verhindern. Neuropsychologische Untersuchungen an split brain-Patienten von Roger Sperry und anderen erlaubten umfangreiche Rückschlüsse auf die funktionelle Organisation des menschlichen Gehirns.
Stammzellen
Körpereigene oder embryonale Zellen, die sich in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befinden. Sie können unter geeigneten Bedingungen abgestorbene Organteile und auch Gehirnstrukturen neu aufbauen.
Stereozilien
Die Rezeptorzellen des Hörorgans. Sie werden auch als Haarzellen bezeichnet, weil sie an ihrem oberen Ende haarähnliche, submikroskopische Fortsätze, die Stereozilien (Sinneshärchen) besitzen.
Stroke-Unit
Spezialisierte Stationen in Krankenhäusern zur Akutbehandlung des Schlaganfalls.
Sucht
s. Abhängigkeit
Suchtgedächtnis
Dieser Begriff trägt der Tatsache Rechnung, dass wesentliche Mechanismen der Substanzabhängigkeit auf Lernen beruhen. Dabei scheint von grosser Bedeutung zu sein, dass "Suchtdrogen" sich offensichtlich dadurch auszeichnen, dass sie in motivationale (handlungs- und bedürfnissteuernde) Gehirnfunktionen eingreifen und dort zu dauerhaften Veränderungen führen, die mit den für den Substanzkonsum typischen Situationen (Erfahrungen) assoziiert werden. So können später solche Situationen alleine schon ausreichen, um Entzugserscheinungen oder Verlangen nach der Substanz hervorzurufen.
Synapsen
Synapsen sind die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen. Das chemische Signal (Neurotransmitter) wird an der Synapse in ein elektrisches Signal umgewandelt, welches dann in den Zellkörper weitergeleitet wird.
Telepräsenz
(nach Gustav Theodor Fechner, 1801-1887): Wissenschaft, die die physikalischen und neurobiologischen Aspekte der naturgegebenen Wahrnehmungsfähigkeit untersucht.
Thought-Translation-Device
(Gedankenübersetzungssystem) Methode, mittels derer man durch die Erzeugung langsamer Hirnpotentiale einen Pfeil auf dem Computer bewegen lernt und so mit der Umwelt trotz völliger Lähmung kommunizieren kann.
Tierische Elektrizität
Schon im 18. Jahrhundert erkannten die Italiener Volta und Galvani, dass tierisches Gewebe eigenständig Elektrizität erzeugen kann. Alexander von Humboldt verfolgte das Konzept weiter durch seine Untersuchungen an Hunderten von Tierarten, und Emil DuBois-Reyond weitete es mit Experimenten an sich selbst auch auf den Menschen aus.
Tiermodell
In den Neurowissenschaften dient die Untersuchung von Tieren dazu, Mechanismen normaler oder auch gestörter Hirn- und Verhaltensfunktionen experimentell gezielt zu untersuchen. Die detaillierte Charakterisierung derartiger Mechanismen in einem solchen Modell (z. B. der Ratte) kann dann konkrete Hypothesen dafür liefern, wie vergleichbare Funktionen beim Menschen ablaufen könnten, wie man sie dort überprüfen sollte und welche Behandlungsstrategien bei Erkrankungen verfolgt werden könnten.
Toleranz
Bei wiederholtem Konsum einer psychotropen Substanz werden zunehmend höhere Dosierungen erforderlich, um ursprünglich durch niedrigere Dosierungen erreichte Wirkungen hervorzurufen. Nicht bei allen Substanzen und nicht bei allen ihren Wirkungen muss es zu Toleranz kommen; unter Umständen können sich einige Wirkungen bei wiederholter Substanzeinnahme sogar verstärken (Sensitivierung). Sowohl Toleranz als auch Sensitivierung spielen in der neurowissenschaftlichen Suchtforschung eine große Rolle.
Tremor
Häufig ein Symptom bei der Parkinsonschen Erkrankung und hat dieser den umgangssprachlichen Namen Schüttellähmung eingebracht. Es handelt sich hierbei um ein Zittern.
Ultraschall
Schall oberhalb des vom Menschen wahrnehmbaren Frequenzbereichs; in der Regel werden alle Schallanteile oberhalb von 20 kHz als Ultraschall bezeichnet.
Vagusnerv-Stimulation
Neurartiges Verfahren zur Behandlung einer medikamentös nicht hinreichend behandelbaren und meist inoperablen Epilepsie, bei der der X. Hirnnerv (N. vagus) auf der linken Seite im Halsbereich regelmäßig elektrisch stimuliert wird. Das Stimulationsgerät wird vollständig implantiert. Nach einem Jahr der Behandlung reduziert sich die Anzahl der Anfälle bei mehr als 50% der Patienten um mehr als die Hälfte.

Neue Variante der Creutzfeldt-Jakob Krankheit, mit BSE in Zusammenhang gebracht.
Verhalten, angeborenes
Verhaltensweise, die nicht erlernt werden muss, z.B. Lächeln, Saugen, Greifen, s.a. Instinkthandlung.
Verhaltensrepertoire
Alle Verhaltensweisen, zu denen ein Lebewesen im Laufe seines Lebens fähig ist.
Virtuelle Welt/Virtual Reality
Durch Computertechnologie simulierte Wirklichkeit, die sich möglichst so verhält und so reagiert wie eine tatsächlich vorhandene Wirklichkeit.
Wachstumsfaktoren
Kleine körpereigene Eiweißstoffe, die das Wachstum von Nerven und Organen fördern und regulieren.
Wallpapillen
Man unterscheidet drei Typen von Geschmackspapillen mit unterschiedlicher Verteilung auf der Zungenoberfläche (Pilzpapillen, Blätterpapillen und Wallpapillen). Die Wallpapillen liegen an der Grenze zum Zungengrund; 7-10 Papillen; je ca. 100 Knospen
Wirbellose Tiere
Alle Tiere ohne Wirbelsäule (z. B. Schnecken, Tintenfische, Ringelwürmer, Fadenwürmer, Plattwürmer, Insekten, Krebse, Spinnen).
Wirbeltiere
Alle Tiere mit Rückenmark und verknöcherter Wirbelsäule (z. B. Fische, Frösche, Schlangen, Echsen, Vögel und Säugetiere).
Y-Chromosom
Eines der beiden Geschlechtschromosomen, das sich nur in männlichen Zellen findet. Männliche Säugetierzellen enthalten X+Y, weibliche X+X.
Zentralnervensystem
(ZNS) Das Nervensystem wird in Zentralnervensystem und peripheres Nervensystem unterteilt. Das Zentralnervensystem umfasst das Gehirn und das Rückenmark.